1997

STW Cup auf BMW 320i sowie 24 Stunden Nürburgring und Spa auf BMW 318 tds

Meine erste Saison als Werksfahrer! Ich war mächtig stolz, bei einer Firma wie BMW sein zu dürfen. An der Seite der königlichen Hoheit Prinz Leopold von Bayern fuhr ich im Semi-Werksteam von Heinz Isert im STW Cup. Der Poldi war zweifelsohne der angenehmste Teamkollege, den ich je hatte! Wirklich, eine nette Zeit. Auch die familiäre Atmosphäre im Team Isert ist bis heute unerreicht. Was die Familientruppe im direkten Vergleich zum BMW Werksteam Bigazzi auf die Beine gestellt hat, ringt mir noch heute Respekt ab. Ich bin nie wegen schlechter Vorbereitung mit Defekten ausgefallen.

In der ersten Saison hatte ich ab dem 3. Rennen das Glück, auch mit aktuellem Material versorgt zu werden. Mein Auftrag: Jockel und Johnny helfen sowie den anderen Fahrern die Punkte zu klauen. Die fanden das gar nicht lustig. So wurde ich öfters gewaltsam aus dem Weg geräumt. Das Rennen in Lahr war so ein schönes Beispiel: Auf P2 liegend ist mir der Aiello so richtig mit Schmackes auf die Hinterachse gefahren. Ich out und er den Kühler kaputt. Da hatte ich dann wieder Spaß…, wäre aber lieber Zweiter geworden. Fazit: Mit Top-Material viel gelernt und erreicht. Außerdem wurde ich zum Rookie of the Year gewählt und habe die Junior-Wertung in der Meisterschaft gewonnen.

Weitere Top-Events waren die Einsätze mit dem Diesel BMW im Team von Günther Warthofer aus Nürburg. Das Auto nannte sich 318tds. Das war natürlich ein mächtiger Bluff! Es handelte sich um ein modernes STW-Auto mit Michelin-Spezialreifen. Der Motor war ein 2 Liter Direkteinspritzer, der ab 1998 als 320d verkauft wurde. Leistung: ca. 230 PS und jede Menge Drehmoment.

Beim ersten Einsatz am Nürburgring wurde die Konkurrenz mal direkt mit der Pole Position geschockt! Wir waren aber auch überrascht. Leider sind wir in der Einführungsrunde mit Forderpumpendefekt liegen geblieben. Das Rennen wurde mit einer Stunde Verspätung in Angriff genommen. Es ging dann mächtig mit ständigen Bestzeiten nach vorne. Leider wurde mein Teamkollege unverschuldet in einen Unfall verwickelt. Auto Schrott!

Aber schon 4 Wochen später haben wir uns eindrucksvoll zurückgemeldet. Dritter Platz beim 24 Stunden-Rennen von Spa sowie Sieger der Eco Challenge Klasse. Und das direkt hinter den beiden STW 320i von Bigazzi. Wir konnten bis zu 4 Stunden am Stück fahren! Montags hatte BMW eine nette Anzeige in der Münchner Zeitung. Drei Bilder der Erstplatzierten und als Text: Zwei waren Super und einer Diesel!

Die Jungs aus der Benzinabteilung hatten durchaus mit Bauchschmerzen zu kämpfen. Wir lagen sehr lange auf P2! Meine Teamkollegen waren Peter Kox und Emanuelle Naspetti.